100 Jahre Giessenbad

- 4 - Aufzeichnung wichtiger Ereignisse ausgewählter Jahre 1912 Der Gemeinnützige Verein Belp (heute seit Langem nicht mehr existent) plante den Bau einer Badanstalt mit einem Bassin von 26 x 8 m und fünf Kabinen. Dabei war vor- gesehen, die Badenden mit einer 2 m hohen Bretterwand vor Zuschauern zu schützen. Der Standort wäre südlich der ehemaligen Spinnerei zwischen dem später aufgehobenen Gewerbekanal und der Gürbe gewesen. Etwa dort, wo heute das Gewerbezentrum Müh- lestrasse steht. - Obwohl von den nötigen 5000 Franken bereits 1000 gesammelt waren, scheiterte das Projekt an fehlendem Interesse, oder an konkreter Ablehnung. 1920 Am 31. März 1920 wurde zwischen dem Gemeinnützigen Verein und dem Kreisforst- amt VII ein Vertrag zur Pacht einer Fläche von 6410 m 2 Wald an der Giesse abgeschlos- sen (siehe Anhang Seiten 56/57). Zweck war, dort für die Gemeinde Belp eine öffentliche Badanstalt samt Tummelplatz und Sonnenbad einzurichten. - Das von Kreisoberförster Nigst sowie Johann Forrer (von 1940 – 46 Gemeindepräsident) und am 15. April von Regierungsrat Dr. Carl Moser unterzeichnete Dokument belegt, dass der Ursprung des Giessenbades auf dieses Jahr zurückgeht. – 1920 wohnten 3235 Leute in Belp. 1921 Nachdem vertragsgemäss im Winter 1920/21 die nötigen Ausholzungen vorgenommen wurden, stand 1921 einer Betriebsaufnahme des Giessenbades nichts mehr im Weg. Der Tag der offiziellen Eröffnung liess sich nicht rekonstruieren. - Der jährliche Pachtzins belief sich damals auf 30 Franken. – Über Jahre wurde das Bad dann vom Gemeinnützi- gen Verein, unterstützt durch die Lehrerschaft, getragen und betreut. 1924 Die Gemeindeversammlung beschloss auf Antrag des Gemeinnützigen Vereins als Beitrag an die Kosten des Baus von zwei Baracken einen Kredit von 500 Franken. Damit erhielt das Giessenbad erstmals Garderoben. 1928 Als dem Gemeinnützigen Verein nach und nach das Geld ausging, wurde dem Kreisforst- amt am 25. September 1928 ein Gesuch um Erlass des Pachtzinses gestellt. Der Zins wurde in der Folge dem Verein bis Ende der Pachtdauer, 31. März 1930, erlassen. Der Vertrag habe aber noch Gültigkeit und sei weiterhin einzuhalten, wurde vermerkt. Für die Benützung der Badanstalt dürften weiterhin keine Gebühren erhoben werden. Damit musste der Verein das Vorhaben, seine Kasse mit dem Inkasso von 10 Rappen pro Eintritt zu stärken, aufgeben. – Wie und wann es zur Verlängerung des noch heute grundsätzlich geltenden Pachtvertrages kam, ist unter 1938 und 1942 nachzulesen. 1929 Am 8.Juni nahm der Flugplatz Belpmoos , als neuer «Nachbar» des Giessenbades den Betrieb auf. Zahlreiche Badegäste freuten sich nun, in Belp nicht nur baden zu können, sondern gleichzeitig den sich im Aufbau befindenden Flugbetrieb mitzuerleben. Das Flugplatz-Repro-Bild aus den Anfängen des Flugverkehrs im Belpmoos stammt aus der Belp-Broschüre 2003. – 1 weist dorthin, wo damals in etwa der Eingang zum Bad war. 2 zeigt die Umrisse des heutigen Bades und 3 deutet auf das immer noch bestehende «Steck-Haus», bzw. zum Eingangsbereich des heutigen Bades hin.

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